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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 25

1912 - Breslau : Hirt
7. Das Gradnetz. 25 Mitteleuropäische Zeit. Der verschiedene Gang der Uhren führte zu mancherlei Unzuträglichkeiteu. Reiste z. B. jemand in westöstlicher Rich- tuug, so mußte er, um die richtige (natürliche) Ortszeit zu haben, seine Uhr fortwährend vorstellen. Reiste er nach W, so war ein stetiges Zurückstellen nötig. Man kam deshalb überein, für Mitteleuropa (Deutschland, Skandi- navien, Dänemark, Luxemburg, die Schweiz, Österreich-Ungarn, Italien, Serbien und die westliche Türkei) eine Einheitszeit einzuführen. Nun bilden 15" immer einen Stundenstreifen, d. h. ein vom Nordpol zum Süd- pol reichendes Gebiet, dessen Ostgrenze eine Stunde frühere Zeit hat als seine Westgrenze. Da Mitteleuropa fast geuau in einen Stundenstreifen fällt, so hat man als Mitteleuropäische Zeit die natürliche Zeit be- stimmt, die auf dem über Görlitz sstargard) gehenden 15. Grade gilt. Dieser Grad verläuft etwa in der Mitte des Stundenstreifens. An der Ost- und der Westgreuze des Deutscheu Reiches zeigen Ortszeit und Mittel- europäische Zeit einen Unterschied von je einer halben Stunde. Bei der Post wird den Beamten die genaue Zeit jeden Morgen um 9 Uhr tele- graphisch übermittelt.

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 32

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — — 12°. — In Greenwich kulminiert die Sonne 6 St. 32 Min. sqo = 392 Min. früher als in Mexiko, folglich liegt Mexiko = 98° westl. als Greenwich. In Greenwich kulminiert die Sonne 56 Min später als in Prag, folglich liegt Prag -j- = 14° östlicher als Greenwich. 4 § 40. Mitteleuropäische Zeit. Die Uhren in Deutschland wurden bis zum 1. April 1893 nach der durch die Kulmination der Sonne bestimmten Ortszeit gestellt. Diese Zeit ist nicht für alle Orte in Deutschland gleich, weil die Sonne nicht zu gleicher Zeit allen Orten in Deutschland kulminiert. Bei einer verschiedenen Zeit in den einzelnen Orten eines Landes lassen sich genaue Fahrpläne der Eisenbahn nicht so leicht aufstellen als bei einer einheitlichen Zeit. Die Eisenbahnverwaltungen haben daher in fast allen Ländern schon längst bei der ersten Aufstellung eines Fahrplanes nach einer allen Orten desselben Landes gleichen sogen. Einheitszeit gerechnet. Das ist in England die Zeit von Greenwich, in Frankreich diejenige von Paris, in Spanien die von Madrid, in Italien die von Rom, in der Schweiz die von Bern, in Belgien die von Brüssel, in Holland die von Amsterdam, im westlichen Rußland die von Petersburg, im östlichen Rußland die von Moskau, in Schweden und im Deutschen Reiche die des 15. Meridians östl. von Greenwich. So lange die Eisenbahnverwaltungen nur im innern Verkehr diese Einheitszeit anwenden und nicht durch die Bahnuhren in den einzelnen Orten danach gestellt und die Fahrpläne danach eingerichtet werden, hat die Annahme einer Einheitszeit seitens der Eisenbahnen feine Bedeutung für das übrige bürgerliche Leben. Dies tritt erst dann ein, wenn die Eisenbahnen auch für den äußeren Verkehr nach der Einheitszeit rechnen, also auch alle Bahnuhren danach gestellt und die Fahrpläne danach gemacht werden. Dann wird neben der Einheitszeit der Eisenbahn die Ortszeit sich nicht halten können; denn bei dem heutigen großartigen und immer noch steigenden Verkehr spielt die Eisenbahn eine so tief in das öffentliche Leben einschneidende Rolle, daß es nicht gut angehen wird, Orts- und Eisenbahnzeit zu trennen, und da es im gewöhnlichen Verkehr auf einige Minuten früherer oder späterer Zeit nicht ankommt, im Eisenbahnverkehr jedoch eine einzige Minute von größter Wichtigkeit sein kann, so wird schließlich die Eisenbahnzeit, also die Einheitszeit des betreffenden Landes, auch für das ganze bürgerliche Leben maßgebend und für dasselbe als gesetz-

3. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 33

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 33 — liche Zeit eingeführt werden müssen. Das ist, nachdem andere Länder bereits vorangegangen waren, nach einem von dem Reichstage angenommenen Gesetze vom 1. April 1893 in Deutschland ebenfalls geschehen. Wir rechnen demnach vom 1. April 1893 ab nicht nur im Eisenbahnverkehr, sondern auch im gesamten Leben in ganz Deutschland nach der Zeit des 15. Meridians östl. von Greenwich, d. H. wenn es in einem Orte unter dem 15. Meridian östl. von Greenwich (z. B. in Stargard oder Görlitz) 12 Uhr mittags ist, so müssen alle Uhren in ganz Deutschland 12 Uhr mittags zeigen. Man hätte diese Zeit die deutsche Zeit nennen können, hat ihr aber den Namen mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.) gegeben, weil sie nicht nur für Deutschland maßgebend ist, sondern auch bereits in Schweden, in Norwegen, in Dänemärk, in Luxemburg, in Österreich-Ungarn, in der Schweiz, in Italien, in Bosnien, Serbien und der westlichen Türkei eingeführt ist und damit in dem ganzen Mitteleuropa Geltung erhalten hat. Wenn für Deutschland als Einheitszeit gerade die Zeit des 15. Meridians östl. v. Gr. gewählt worden ist, so hat das seinen Grund darin, daß dieser Meridian das Gebiet des deutschen Reiches so ziemlich in der Mitte durchschneidet. Der Berliner Meridian wäre allerdings in dieser Beziehung noch etwas günstiger gewesen; aber es mußte auch darauf Rücksicht genommen werden, die deutsche, d. H. mitteleuropäische Zeit, mit jener der westlichen und östlichen Staaten in Einklang zu bringen, zunächst mit der Greenwicher und Petersburger, von denen die erstere genau 1 Stunde früher, die letztere fast genau 1 Stunde später ist als die des Meridians von Stargard. Damit hat Deutschland das Seine dazu beigetragen, daß allmählich die Einführung einer Einheitszeit auf der ganzen Erde nach Stundenzonen durchgeführt werden kann. Es soll nämlich dahin gewirkt werden, daß künftig vom Grundmeridian von Greenwich an in östlicher Richtung die um eine Stunde, d. H. um 15 Grade abweichenden Meridiane (also der 15., 30., 45., 60. usw.) als Hauptmeridiane angesehen werden, und daß alle Gebiete, welche um 7y2° westlich und ebensoweit östlich von diesen einzelnen Hauptmeridianen liegen, ihre Ortszeit aufgeben und die Zeit des betreffenden Haupt-meridians annehmen. Selbstverständlich wird es sich bei Abgrenzung dieser 24 Stundenzonen nicht um genaue mathematische Grenzen handeln, sondern man wird sich auch richten nach den Grenzen der Staaten, nach Fußläufen, Gebirgszügen usw. Es würden also alle Länder, welche sich um den Meridian von Greenwich lagern (Großbritannien, Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal) dieselbe Zeit haben wie die Orte unter dem genannten Meridian. Alle Länder, welche „sich um den 15. Meridian lagern (Skandinavien, Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn, die Schweiz und Italien), würden die Zeit des 15. Meridians haben. Alle Länder, welche sich um den 30. Meridian lagern (das westliche Rußland, Kleinasien, Syrien und Ägypten), würden die 5rief e, Lehrbuch der mathematischen Geographie 4, Aufl. 3

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 183

1911 - Breslau : Hirt
König Wilhelm I. von Preußen. 183 Whrend darauf die sterreichischen Truppen in Jtland ein-rckten und im Verein mit einer preuischen Gardedivision die Dnen vom Festlande verdrngten, wandte sich die preuische Armee gegen die befestigte Stellung bei Dppel. Diese bestand aus zehn durch Wall und Graben verbundenen Schanzen und bildete ein festungsartiges ibert, das durch zwei von Brckenkpfen geschtzte Brcken mit der Insel Alsen verbunden war und auf den Seiten durch die berlegene dnische Flotte und die Batterien der Insel gedeckt wurde. Das Werk erforderte eine frmliche Belagerung. Nachdem die Schanzen mehrere Wochen lang be-schssen waren, erfolgte am 18. April, morgens zehn Uhr, der Sturm. In zwei Stunden wurden smtliche Werke einschlielich der Brckenkpfe genommen. _ . . .,.ff Unter Vermittlung Englands wurde am 12. Mai etn Waffenstillstand geschlossen, whrenddessen eine Konferenz der europischen Mchte in London zusammentrat. Da hier die dnischen Bevollmchtigten jede billige Bedingung ablehnten, so trennte man sich ohne Ergebnis. Nachdem der Wassenstillstand abgelaufen war, wurden am 29. um zwei Uhr morgens preuische Truppen nach Alsen bergesetzt und er* oberten die Insel. Da der Feldzug gezeigt hatte, da weder die festen Verschanzungswerke noch die weit berlegene Flotte (gegen die im Laufe des Krieges drei preuische Kriegsschiffe auf der Hhe von Arkona und eine kleine preuisch-sterreichische Flotte bei Helgoland nicht unrhmlich gefochten hatten) die dnischen Inseln gegen einen feindlichen Angriff schtzten, fchlo Dnemark mit Preußen und sterreich am 30. Oktober den Frieden zu Wien und trat den beiden Mchten die drei Herzog-tirnter Schleswig, Holstein und Lauenburg ab. 108. Der Deutsche Krieg (1866). Die Hoffnung, da der gemein-same'feldzug gegen Dnemark zu fester Bundesgemeinschaft zwischen sterreich und Preußen führen wrde, erfllte sich nicht; vielmehr trug die Frage nach dem knftigen Geschick der Herzogtmer den Keint neuer Zerwrfnisse zwischen ihnen in sich. Schon im nchsten Jahre schien es zum offenen Bruch kommen zu mssen, aber durch den Gasteiner Vertrag vom 14. August 1865 wurde der Ri im Bau" noch einmal verklebt". Preußen bernahm die Verwaltung Schleswigs, sterreich die von Holstein; Lauenburg ging gegen Zahlung von zweieinhalb Millionen Talern an die Krone Preußen der. Aber seit Anfang des Jahres 1866 wurde in sterreich gerstet, wie es hie, gegen Italien. Auch Preußen begann das Heer aus Kriegsfu zu setzen; denn die Ansichten der die Zukunft Schleswig-Holsteins gingen weit auseinander. .sterreich hielt nmlich die Ansprche des Herzogs Friedrich von Augustenburg fr berechtigt, Preußen dagegen erkannte sie nicht an; doch wrde es ihrer Erfllung nichts in den Weg gelegt haben, wenn sich der Herzog zu einem engen und festen Bndnis mit Preußen verstanden, den wichtigen Hafen Kiel der preuischen Marine berlassen und den Bau

5. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 72

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 72 — Hochschule. Dieselbe vermochte es aber zu keinem rechten Gedeihen zu bringen und wurde 1789 von Friedrichs Nachfolger wieder mit der Rostocker Universität vereinigt. 5. Friedrichs fob. — Friedrich ließ in seiner Residenz Ludwigslust 1772—1779 auch ein herrliches Schloß erbauen und schmückte den ganzen Ort, der bis dahin ein unbekanntes Dors in öder Gegend gewesen war, mit prächtigen Anlagen. Am 24. April 1785 starb Friedrich der Fromme, 68 Jahre alt, und wurde in der von ihm erbauten Kirche in einem Sarkophage aus mecklenburgischem Granit beigesetzt. Da seine Ehe kinderlos geblieben und sein Bruder Ludwig bereits 1778 gestorben war, erbte dessen Sohn Friedrich Franz den Thron des Landes. 33. Friedrich Franz I. 1785—1815. 1. Die Anfänge seiner Regierung. — Friedrich Franz I. war am 10. Dezember 1756 geboren. Sein Oheim hatte ihn frühzeitig mit den Regierungsgeschästen vertraut gemacht und an geregeltes Arbeiten und genaue Zeiteinteilung gewöhnt. Von dem am Hofe herrschenden Ernst fühlte sich der junge lebenslustige Friedrich Franz jedoch wenig angezogen. In seinem 29. Lebensjahre trat er die Regierung mit dem Vorsätze an, die guten Absichten des Herzogs Friedrich ganz zu den seinigen zu machen. Diesen Worten ließ er bald Thaten folgen. Von König Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797) erlangte er 1787 sür die Summe von 172 000 Thalern die Herausgabe der von„Preußen unter Karl Leopold in Pfand -besitz genommenen Ämter. Die endlosen Zwistigkeiten mit Rostock wurden durch den Erbvertrag von 1788 geschlichtet und die Landesunioersität wiederhergestellt. Die Kraft des Landes und der Wohlstand seiner Bewohner wuchs infolge einer andauernden Friedenszeit und einer Reihe gesegneter Ernten. So schien Mecklenburg einer glücklichen Zeit entgegenzugehen. Am Heiligen D a m m bei Doberan gründete Friedrich Franz 1793 Deutschlands erstes Seebad. In Doberan verbrachte Friedrich Franz säst regelmäßig die Sommermonate, hielt sonst aber in Ludwigslust Hof. Im Jahre 1803 glückte dem Herzog auch die Wiedergewinnung der im Westfälischen Frieden an Schweden verlorenen Gebietsteile. Im Malmöer Traktat vom 26. Juni 1803 trat Schweden die Stadt und Herrschaft Wismar nebst den

6. Sexta - S. 42

1918 - Leipzig : Quelle & Meyer
42 Lebensbilder aus der vaterlndischen Geschichte mrsig as franzsische Kaisertum mar zertrmmert. Aber die Hoffnung bafo ^"^t diesem Schlage der Frieden erkmpft sei, erwies sich als trgerisch-die Franzosen waren fest entschlossen, keinen Fu breit Landes und fernen Stein der Festungen abzutreten". Abermals mute das Schwert entscheiden. Der Krieg drehte sich von jetzt ab im wesentlichen um die Entsetzung von Paris, dessen Einschlieung Mitte September begann, langer als vier Monate leistete die Hauptstadt Widerstand, während die Festungen Metz und Streburg trotz tapferer Verteidigung sich bald er* geben muten. In einem Umkreise von 11 Meilen war die Stadt Paris eingeschlossen. Aus der Heimat bestrmte man mottle, die Beschieung beginnen zu lassen,- von drei verschiedenen Seiten erhielt er folgendes Gedicht zugeschickt: Guter Mottle, gehst so stumm, Guter mottle, sei nicht dumm, Immer um das Ving herum. mach doch endlich bum, bum, bum! Endlich zu Beginn des neuen Iahres trat das schwere Geschtz in Ttig-feit. Da auch der mangel allmhlich so fhlbar wurde,- da eine Hungersnot bevorstand, fgte sich die franzsische Regierung in das Unvermeidliche Ende Ianuar ward ein Waffenstillstand abgeschlossen, im Irai folgte der Friedensschlu zu Franffurt a. 2tl: Frankreich trat Elsa-Lothringen an Deutschland ab und zahlte 5 milliarden Franken Kriegsentschdigung. König Wilhelm von Preußen kehrte und das war der schnste Gewinn des blutigen Sieges als deutscher Kaiser heim, mit dem ueren Feind rvar auch der Bruderzwist der deutschen Stmme besiegt worden, mitten in Feindesland in dem alten Knigsschlosse zu Versailles hatte der König am 18. Ianuar, an demselben Tage, an dem vor 170 Iahren Preußen zur Knigswrde aufgestiegen war, aus den Hnden der deutschen Fürsten die Kaiserfrone entgegengenommen. *!g flls as bisher freundschaftliche Verhltnis zu Rußland allmhlich er-kltete, schlo Bismarck 1879 den Iweibund mit sterreich, der 1883 durch Ri)s Italiens Beitritt zum Dreibund erweitert wurde, vor allem aber verstrkte er die deutsche Kriegsmacht durch bestndige Vermehrung des Landheeres und der Flotte, so da er im Reichstag erklären konnte: wir Deutschen frchten Gott und sonst nichts in der Welt!" Um dem deutschen Handel neue Absatzgebiete zu erffnen, begann das Reich berseeische Besitzungen zu er-werben: Togo, Kamerun, Deutsch-Sdwestafrika, Deutsch-Gstafrika, Kaiser-Wilhelmsland, Bismarck-Archipel, Salomonsinseln und Zttarfchaumfetn. Aber so viel Liebe auch der ehrfurchtgebietenden Persnlichkeit des ersten deutschen Kaisers entgegengebracht wurde, so fehlte es doch auch in seinem Leben nicht an schmerzlichen Erfahrungen. Der Kaiser, der in Feindesland von feindlichen Kugeln verschont geblieben mar, wurde in der eigenen Hauptstadt am hellen Tage in der verkehrsreichsten Gegend zmeimal innerhalb weniger Wochen von Ittrderhand bedroht und das 1871

7. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 348

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
348 1879, 21.-24. Sept. Abschluß eines Schutzbündnisses zwischen Deutschland und Österreich, dem sich auch später (1882) Italien anschließt. (Tripel-Allianz.) 1880, 15. Oktober. Die Vollendung des Kölner Domes wird durch ein prachtvolles Fest gefeiert. 1884. Beginn der Kolonialpolitik Deutschlands. Verschiedene Gebiete in Afrika werden unter deutschen Schutz gestellt: Angra Pequena (7. August), Kamerun (12. August), Porto Seguro und Klein-Popo (5. Sept.). Nov. Die deutsche Flagge an der Nordküste von Neu-Guinea gehißt. 1888, 9. März. Kaiser Wilhelm I. gestorben. 6. Naiser Fridrich Itl. 1888, 9. März. Der erkrankte Kronprinz eilt aus Italien (St. Remo) nach Berlin, um die Regierung als Kaiser Friedrich Iii. zu übernehmen. Seine Proklamation und Erlaß an den Reichskanzler (12. März). 15. Juni. Tod des Kaisers Friedrich. ™. Kaiser Wilhelm if, 1888, 15. Juni. Regierungsantritt Kaiser Wilhelms Ii. „Proklamation an mein Volk" 18. Juni. 26. Juni. Eröffnung des deutschen Reichstages in Gegenwart von 22 Bundesfürsten. Juli bis September. Kaiserreifen Wilhelm Ii.: Petersburg 19.-24. Juli, Stockholm 26—28. Juli, Kopenhagen 30. Juli, Dresden 21. August, Stuttgart 27. September, München 1. Okt., Wien 4. Oktober, Rom 11.—19. Oktober, Konstantinopel und Griechenland (1889). 14. Aug. Graf Moltke tritt von seiner Stellung als Haupt des Generalstabes zurück. 1890, 7. Januar. Kaiserin Augusta gestorben. März. Arbeiterschutzkonferenz in Berlin unter Teilnahme aller-europäischen Staaten außer Rußland und den Balkanstaaten. 20. März. Fürst Bismarck tritt von allen seinen Ämtern zurück. Caprivi Reichskanzler (bis 1894). Juni. Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und England über die Abgrenzung ihrer Besitzungen in Ostafrika. England tritt Helgoland an Deutschland ab. 17. Oktober. Vertrag zwischen dein Deutschen Reiche und dem Lrultan von Sansibar, worin letzterer gegen Geldentschädigung auf den Küstenstrich in Ostafrika verzichtet.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 124

1861 - Freiburg : Herder
124 Geschichte der neueren Zeit. Anfang der Säkularisa« tioncn. zösischen Blokadekorps ergaben, so daß mit dem Schluß des Jahres 1794 auf dem Boden der Republik kein Feind mehr stand. Untergang der Schreckensmänner (24. März, 5. April, 28. Juli 1794). K 322. Wie sich der Krieg mehr und mehr zu Gunsten der Repu- blik wendete, so zerfiel die Partei der Schreckensmänner und vernichtete sich selbst im Laufe des Jahres. Robespierre und Danton über- lieferten im Einverständnisse den wüsten Religionsschänder Hebert mit 18 Genossen der Guillotine (24. Marz), Rvbespierre den Dan- ton, Kamille Desmoulins (5. April), als diese Partei zur Mäßigung einlcnkte, er selbst aber mit seinem Bruder, St. Just, Lebas, Kouthon, Henriot re. wurde von der Mehrheit des Konvents, welcher Robespierres Herrschaft zu halsgefährlich fand, gestürzt und seinen zahlreichen Opfern nachgeschickt (28. Juli). pichegru erobert Holland (Januar 1795). Preußen schließt zu Lasel /rieben (5. April). § 323. Nach der Schlacht bei Fleurus war Pichegru bis an die holländische Gränze vorgerückt und als der strenge Winter Flüsse und Kanäle mit Eis belegte, marschierte er über diese Brücke in Holland ein und bemächtigte sich desselben im Januar 1795 um so leichter, als sich überall die demokratische Partei gegen den Erbstatthalter erhob, der nach England flüchtete. Holland wurde in eine batavische Repu- blik nach dem Muster der französischen umgeformt, schloß mit ihr ein enges Bündniß, trat das holländische Flandern und Mastricht ab und bezahlte 100 Millionen an den Kriegskosten. Die Engländer griffen seitdem auch die holländischen Kolonien an, nahmen das Kap und Ceylon, vernichteten die holländischen Fischereien und kaperten die Handelsschiffe. § 324. Der große Bund gegen Frankreich begann sich um diese Zeit aufzulösen. Im Februar schloß der Großherzog von Toskana Frieden, am 5. April zu Basel sogar Preußen. Es handelte sich nämlich um eine zweite Theilung Polens; darum wurde Oesterreich und das südwestliche Deutschland im Stiche gelassen und als Gränze des neutralen Deutschlands eine Demarkationslinie von Ostfriesland an die Nordgränze von Schwaben und von da um Franken rc. bis Schlesien gezogen; in einem geheimen Artikel überließ Preußen auch das linke Rheinufer an Frankreich, bedingte sich aber seine Entschädigung in Norddeutschland aus, namentlich das Bisthum Münster. Am 22. Juli schloß Spanien Frieden, als ein französisches Heer unter Dugommier, der siegend bei St. Sebastian fiel, in Katalonien und dem Baskenlande vordrang; Spanien trat als Friedenspreis seinen Antheil an der Insel Hayti ab. Der Krieg im Sommer und Herbst 1795. 8 325. Am 6. Juni ergab sich die von aller Hilfe abgeschnitteue Festung Luxemburg durch Hunger genöthigt nach sechsmonatlicher Belagerung, am 5. September Düsseldorf mit großen Waffen- vorräthen an Jourdan, am 22. Mannheim an Pichegru (beide Festungen waren pfalzbayerisch); Jourdan verletzte die Neutralitäts-

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 128

1861 - Freiburg : Herder
128 Geschichte der neueren Zeit. hatte mit der Vernichtung Polens ihrem Lebenswerke die Krone aufge- setzt, indem sie damit die Schranken zwischen Rußland und dem zerfalle- nen deutschen Reiche hinwegräumte; sie starb 16. November 1796. Rcvolutionicrung und Plünderung der Schweiz (1798). 8 335. Der Ruf: Freiheit und Gleichheit! zündete zuerst in der wälschen Schweiz; schon 1792 empörte sich die pruntrutische Herrschaft des Fürstbischofs von Basel und ließ sich mit der frän- kischen Republik vereinigen; 1794 erhoben sich die gemeinen Bürger in Genf gegen die aristokratischen und ahmten bis 1796 die Pariser auch durch eine Schreckenszeit nach, bis Rouffeaus Vaterstadt in der französischen Republik aufging. Im Frühjahr 1798 erklärten sich alle deutschen und italienischen Vogt eien als frei, Bern aber zerfiel mit der Waadt, woraus das Direktorium dieselbe mit französischen Truppen besetzte; während man nun in Bern und den anderen Städten über die Reform der Bundesverfassung und Kantonsverfaffung stritt, die diktatorische Einmischung Frankreichs aber zurückwies, erhielten die französischen Generale den Befehl zum Angriffe. Ueber Basel rückte Schauenburg in das Aarthal und nahm Solothurn ohne Widerstand, aus der Waadt Brune nach Freiburg; nach einigen blutigen Gefech- ten ergab sich Bern, der hartnäckige Widerstand der Urkantone wurde gebrochen und als das kleine Nidwalden sich im Herbste ganz allein erhob und verzweifelten Widerstand leistete, wurde es in türki- scher Weise beruhigt (18. September). Aus den schweizerischen Zeug- häusern führten die Franzosen 500 Geschütze fort, leerten alle Maga- zine und nahmen aus den Kaffen über 40 Millionen Franken weg; dafür wurde die alte Eidgenossenschaft in eine helvetische Repu- blik mit französischer Verfassung verwandelt und stellte 18,000 Manu für den Dienst der französischen Republik. Die römische Republik (10. Februar 1798). 8 336. Zu Rom wurde am 28. December 1797 der französische General D up h ot durch eigene Schuld von einer Schildwache erschossen, darauf marschierte Berthier aus Befehl des Direktoriums nach Rom und formte es mit dem Reste des Kirchenstaats in eine Republik nach französischem Muster aber mit altrömischem Namen um und beutete sie aus wie die drei anderen republikanischen Mägde; der milde aber unbeugsame Pius Vi. wurde in die Gefangenschaft geführt und starb am 29. August 1799 zu Valen ce in seinem 81. Jahre. Er hatte verfügt, daß das Konklave zur Wahl seines Nachfolgers da stattsinden sollte, wo sich die meisten Kardinäle befinden würden; dies geschah in Venedig, wo am 14. März 1800 der Kardinal B arn a das Chia- ra monti gewählt wurde, der sich Pius Vil. nannte. Äonaparte in Aegypten (1797—1798). 8 337. Bonaparte war nach seinen italienischen Triumphen für das Direktorium zwar schon zu groß, aber doch noch nicht im Stande, sich der Zügel der Republik zu bemächtigen, daher schlug er eine Expedi- tion nach Aegypten vor. In dem Nillande wollte er für Frank- reichs verlorene Kolonien reichlichen Ersatz erobern, von da aus gegen

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 46

1914 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
46 11. Aus der Zeit Wilhelms I. dauerte die Belagerung, da ergab sich die Festung. (Siliert Monat früher, Ende September schon, hatte sich S t r a ß b u r g ergeben. Auch Paris, die stärkste Festung der Welt, wurde belagert. Das war eine schwere Arbeit und dauerte lauge. Weihnachten und Neujahr feierten die deutschen Soldaten noch vor Paris. Während der langen Belagerung waren in Paris aber die Nahrungsmittel knapp geworden, denn die deutschen Truppen ließen niemand in die Stadt hinein. Eine Hungersnot brach aus. Da mußte die stolze Stadt sich Ende Januar ergeben, und die Deutschen zogen als Sieger ein. 7. Deutschland wird ein Kaiserreich. In diesem Kriege hatten alle deutschen Staaten zusammengehalten und hatten Schulter an Schulter gegen den gemeinsamen Feind gekämpft. Es hatte sich gezeigt: Eintracht macht stark. Da wurde der Wunsch laut, daß Deutschland auch äußerlich ein Ganzes bilde und unter einem Oberhaupt vereinigt werden möchte. Während der Belagerung von Paris baten Vertreter des deutschen Volkes und die deutschen Fürsten den greisen Siegeshelden, den König Wilhelm von Preußen, die Würde eines deutschen Kaisers anzunehmen. Er erklärte sich dazu bereit, und in dem französischen Kaiserschlosse zu Versailles vor Paris wurde er in Gegenwart vieler deutschen Fürsten und Heerführer am 18. Januar 1871 feierlich zum deutschen Kaiser ausgerufen. 8. Friede. Als Paris sich Ende Januar ergeben hatte, war der Krieg aus. Es wurde zunächst eilt Waffenstillstand geschlossen, dem der ' endgültige Friede folgte. Frankreich mußte Elsaß-Lothringen an Deutschland abtreten und hohe Kriegs-f si st e n bezahlen. Die Sieger kehrten nun heim und wurden überall festlich empfangen. Mit wehenden Fahnen nitd klingendem Spiel zogen sie wieder ein in die Städte der Heimat, die sie vor etwa 3 4 Jahren verlassen hatten. Ehrenpforten erhoben sich in den Straßen, durch die sie kamen, Blumen und Kränze flogen aus den Fenstern auf sie herab, und eine freudig bewegte Menge stand dicht gedrängt an den Seiten, um sie zu begrüßen. Freilich floß daheim im stillen Stübchen auch manche Träne; nicht jeder, der ausgezogen war, kehrte zurück; viele ruhen draußen in fremder Erde und sehen ihre Heimat nicht wieder. C. Der Kaiser Wilhelm I. 1. Wie der Kaiser lebte. Kaiser Wilhelm I. war schon 74 Jahre alt, als er Kaiser ward. Aber seine hohe Stellung war für ihn nicht bloß eine fchöne Würde, sondern sie brachte ihm auch viel Arbeit. Trotz seines Alters war er unausgesetzt tätig, um seine Pflichten zu erfüllen. Schon früh zwischen 5 und 6 Uhr stand er auf. Den ganzen Vormittag arbeitete er, las Briefe und horte die Vorträge feiner Minister. Nachmittags fuhr er etwas spazieren, und von 3 bis 5 Uhr war wieder Arbeitszeit. Dazwischen kamen dann auch noch allerlei Reisen zu Denkmalseinweihungen und andern Festlichkeiten. Abends besuchte er
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